Neujungfrauenkloster (Nowodewitschi-Kloster)

Nowodewitschi-Kloster

Das Neujungfrauenkloster Moskau liegt direkt am Ufer der Moskwa, etwa vier Kilometer südlich des Stadtzentrums. Es wurde im Jahre 1524 durch den Moskauer Großfürsten Wassili III. gegründet und sein voller russischer Name lautet „Neujungfrauen-Gottesmutter-von-Smolensk-Frauenkloster”.

Aufgrund zahlreicher Schenkungen angesehener Familien wurde es zum größten, stärksten und auch vermögendsten Wehrkloster Moskaus. Oft traten Witwen oder Töchter reicher Fürsten dem in der Stilrichtung des so genannten Moskauer Barocks gebauten Kloster bei.

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Im Jahre 1712 verlor das Neujungfrauenkloster an Einfluss, da die Hauptstadt Russlands von Moskau nach Sankt Petersburg verlegt wurde. Nun war es eine Stätte, in der diverse soziale Einrichtungen ihren Platz fanden, wie zum Beispiel ein Militärkrankenhaus sowie später ein Waisenhaus.

1812 besetzte Napoleon mit seinen Truppen das Kloster und versuchte in der Nacht zum 9. Oktober das Gebäude zu sprengen, was jedoch einige Nonnen mit mutigem Einsatz verhindern konnten. Im Jahre 1922 musste das Frauenkloster seine Tore schließen und ist nun seit 1934 eine Außenabteilung des Staatlichen Historischen Museums Moskau. Seit 1964 dient es außerdem als Residenz des Metropolits von Krutizy und Kolomna, der sich um die Belange der Außenbeziehungen der russisch-orthodoxen Kirche kümmert und gleichzeitig das Oberhaupt des 1994 wieder eingerichteten Frauenklosters ist.

Heute ist das Neujungfrauenkloster das wahrscheinlich bekannteste Kloster Russlands und wurde im Jahre 2004 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt.

Auf dem Friedhof des Neujungfrauenklosters sind viele berühmte russische Personen, wie zum Beispiel die Schriftsteller Nikolai Gogol, Anton Tschechow, Michail Bulgakow, der Sänger Chaljapin, der Komponist Skrjabin, der Philosoph Wladimir Solowjow, der General Brussilow, die Gattin Stalins, die Tochter Iwans des Schrecklichen, die Töchter des Zaren Alexej Michailowitsch, zahlreiche weitere Angehörige einflussreicher Adelsfamilien sowie der ehemalige Regent der Sowjetunion Nikita Kruschtschew und Boris Jelzin, der erste russische Staatspräsident, beigesetzt.

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